Aktuelle Marketing-Trends für Sportmarken - Teil 1
Die Welt und entsprechend auch die Märkte befinden sich seit zwei Jahren in einer Umbruchphase, in der Neuerungen zur Tagesordnung gehören und folglich alte Prozesse und Strategien schnell obsolet werden.
Sportmarken wie Adidas, Nike, Puma oder andere Mitbewerber sind von dieser Entwicklung, die vor allem von dem zunehmenden Digitalisierungsgrad angetrieben wird, nicht ausgenommen und sehen sich teils neuen und großen Herausforderungen ausgesetzt, um sich im Wettbewerb der Zukunft schon heute effektiv aufzustellen.
Marketing-Experte Daniel Macaulay sagt, dass 80% der Kaufentscheidung aufgrund von emotionalen Gründen getroffen werden, nur 20% werden laut ihm aufgrund von rationalen Faktoren bestimmt. Wie aber passt dieses Verhalten mit den technischen Neuerungen und den digitalen Marketing-Möglichkeiten zusammen? Wie können Sportmarken die neuen Herausforderungen zu Chancen machen und Marketing-Trends nutzen, um die Sportmarke zu stärken?
In diesen zwei Artikeln zeigen wir einige der aktuellen und zukünftigen Trends auf, die sowohl in den Marketingstrategien der Sportmarken als auch von anderen Unternehmen nicht fehlen dürfen.
Experiential Marketing
Experiential Marketing (Erlebnismarketing) ist eine Methode, um die Kund:innen einer Marke durch Live-Interaktion einzubinden.
Marken schaffen emotionale Verbindungen zu Menschen, indem sie ihr Publikum in ein Produkt oder eine Dienstleistung eintauchen lassen. Diese Verbindungen helfen den Unternehmen, neue Kund:innen zu gewinnen, bestehende Kund:innen zu halten und loyale, langfristige Markenbotschafter/innen zu schaffen.
Experiential Marketing ist eine Kombination aus traditionellem und digitalem Marketing. Wie das traditionelle Marketing trifft es die Kund:innen in ihrem eigenen Umfeld und schafft physische Interaktionen mit einer Marke. Wie das digitale Marketing ermöglicht es eine persönliche Ansprache und Interaktion.
Aber es unterscheidet sich in zwei wichtigen Punkten vom traditionellen und digitalen Marketing.
Erstens spricht das Erlebnismarketing mehrere Sinne an - nicht nur visuelle Reize - um ein emotionales Erlebnis zu schaffen. Und zweitens ist es das Ziel des Erlebnismarketings, eine positive Stimmung für eine Marke oder ein Produkt im Allgemeinen zu schaffen und nicht nur den Verkauf des Produkts zu fördern.
Peloton Pop-Up-Fläche im L&T
Auch Sportmarken können von Experiential Marketing profitieren. So haben manche Marken ihre Produkte auf Pop-Up-Flächen in ausgewählten INTERSPORT-Stores vorgeführt. Peloton präsentierte die modernen Bikes, die von den Store-Besuchern getestet werden konnten, um sich direkt vor Ort ein besseres Bild von der Marke und dem Produkt machen zu können.
Experiential Marketing ist also eine gute Möglichkeit, um sowohl digital aber auch physisch eine stärkere Markenbindung zu erzielen, in dem die Interaktionen mit den Kund:innen nicht nur visuell, sondern auch emotional und interaktiv inszeniert werden. Die Retail-as-a-Service-Angebote der INTERSPORT Marketing Services helfen dir bei der Planung und Durchführung von erlebnisorientierten Marketingkampagnen, die auf die sportaffine Zielgruppe zugeschnitten sind.
Influencer Marketing
Influencer Marketing ist zwar kein neuer Kanal mehr, aber es ist nach wie vor einer der schnellst wachsenden Marketingbereiche und ein Ende des Wachstums ist weiterhin nicht in Sicht.
Mit Influencer Marketing kooperieren Marken mit Influencern, also Menschen mit einer großen Social Media Reichweite und einem starken Einfluss auf ihr Netzwerk, um z.B. neue Produkte zu vermarkten. Die Markenbekanntheit und -beliebtheit wird gesteigert, indem das vertraute und direkte Verhältnis zwischen dem Influencer und seinen Followern dafür genutzt wird, das Produkt „lebensnah“ zu präsentieren.
Das Produkt wird i.d.R. in den regulären Content eingebunden und dadurch organisch einer, durch den Content des Influencers festgelegten, sehr spezifischen Zielgruppe vorgestellt. Das bietet Marken die Chance, dem potenziellen Kund:innen zu suggerieren, dass die Marke mit dem Lifestyle und den Inhalten konform ist, die der Influencer repräsentiert und so wird eine emotionale Verbindung zwischen dem potenziellen Kund:innen und der Marke geschaffen oder gestärkt.
Um das Potenzial von Influencer Marketing zu unterstreichen, reicht es, sich ein paar Kennzahlen der Branche anzuschauen:
2021 wurden 13,8 Milliarden Euro mit Influencer Marketing umgesetzt
Laut Umfragen glauben 90% der Werbetreibenden, dass Influencer Marketing eine effektive Form der Bewerbung ist
17% der Werbetreibenden wenden mehr als die Hälfte des jährlichen Werbebudgets für Influencer Marketing auf
Weitere Infos und Kennzahlen zum Wachstum des Influencer Marketings sind im Marketing Benchmark Report 2021 zu finden.
Metaverse
Virtual Reality wird seit einigen Jahren hoch gehandelt, jedoch gab es in den vergangenen zwölf Monaten den größten Sprung, um die virtuelle Realität auch der großen Masse vorzustellen.
Das Metaverse ist eine Art digitales Universum und verknüpft reale und virtuelle Welten. Reale Menschen werden zu digitalen Abbildern, sogenannten Avataren und treffen sich in einer virtuellen Umgebung. Menschen können so miteinander spazieren gehen, digitale Marktplätze erschaffen, ihre Avatare mit Kleidung und Accessoires ausstatten und vieles mehr.
In der Welt von Online Gamern existiert das Metaverse schon länger, spätestens seit Branchenriese Facebook jedoch angekündigt hat, künftig den Fokus auf seine Version des Metaverse zu legen und zeitgleich die Firma in „Meta“ umzubenennen, ist allen klar, dass diese Erweiterung der bisherigen Realität im vollen Gange ist.
Für Händler und Produzenten öffnet sich damit ein bislang nicht existenter Markt: Digitale Produkte werden für analoges Geld ge- und verkauft. Das betrifft Produkte wie Kleidung und Accessoires für Avatare und Konzertkarten für digitale Konzerte, genauso wie Merchandise von Künstlern oder In-Game-Käufe bei Onlinespielen wie Fortnite.
Für Sportartikelmarken liegt natürlich auf der Hand, dass die physikalischen Produkte, vom Sportschuh bis zum Surfboard, auch als digitale Versionen angeboten werden können, um Avatare mit stylischer Markenkleidung auszurüsten.
Offizielle NFT-Kollektion von Adidas - adidas.com
Zudem können auch in digitalen Welten Werbeanzeigen eingebaut werden, sodass der potenzielle Kund:in beim Spielen bzw. im Metaverse zum Beispiel an einem Werbebanner mit deinem Markenlogo vorbeiläuft. Für experimentierfreudige Werbetreibende können sich auch noch weitere Wege der virtuellen Markenstärkung aufzeigen.
Nikeland im Metaverse (Roblox)
Wie dieses Marketingtool gewinnbringend genutzt werden kann, hat Branchenriese Nike vorgemacht. Laut Angaben des US-Konzerns haben bis Ende März 2022 bereits knapp sieben Millionen Menschen weltweit den firmeneigenen Metaverse-Store „Nikeland“ besucht.
AI (künstliche Intelligenz)
AI (Artificial Intelligence), zu Deutsch „Künstliche Intelligenz“(KI), ist der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihn somit in Stande zu versetzen, eigenständig Lösungen für Probleme zu finden und sich dadurch unabhängig von einem Menschen selbst zu optimieren. Im Fall des Sportmarketings können Chatbots zum Beispiel eine nützliche Form der KI sein, die auch bereits angewandt werden. Der Fußballclub Arsenal London hat zum Beispiel „Robot Pires“ im Einsatz, um mit den Fans auf sozialen Medien zu kommunizieren und so eine größere Nähe zwischen Fans und Verein herzustellen.
Darüber hinaus wird eine Marke, die diesen Schritt jetzt geht, von vielen auch als innovativ wahrgenommen werden und erhöht gleichzeitig die Kundenbindung.
Mehr zum Thema künstliche Intelligenz im digitalen Marketing erfährst du hier.
Im zweiten Teil der Miniserie zum Thema Marketing-Trends für Sportmarken, beschäftigen wir uns mit Retail Media, eSports, dem Thema Nachhaltigkeit und vielem mehr.
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